Neue Betrugsmasche: Täter nutzen Google-Maps-Bilder für Porno-Erpressung in der Schweiz

Betrüger entwickeln ständig neue Methoden, um ahnungslose Opfer zu täuschen und ihnen Geld abzunehmen. Eine der aktuellsten Maschen, die nun auch in der Schweiz auftaucht, nutzt Bilder von Google Maps, um den Druck auf die Opfer zu erhöhen. Die Cyberkriminellen konfrontieren ihre Zielpersonen mit angeblichem Besuch von pornografischen Websites und fordern eine hohe Summe in Bitcoin, um angebliche Beweise zu vernichten. Laut dem österreichischen Newsportal Oe24 können diese Beträge mehrere Tausend Franken erreichen.

Echt aussehende Drohungen

Um ihre Drohungen glaubwürdiger erscheinen zu lassen, integrieren die Betrüger in ihre E-Mails Fotos von den Wohnorten der Opfer. Diese Bilder stammen überwiegend von Google Maps oder ähnlichen, öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz der eindrucksvollen Präsentation handelt es sich dabei um eine Masche, bei der die Kriminellen keinen tatsächlichen Zugriff auf Webcams oder belastendes Bildmaterial haben.

Erste Hinweise in der Schweiz

Die Kantonspolizei Zürich ist bereits über dieses Phänomen informiert, meldet jedoch, dass bisher kein solcher Fall im Kanton Zürich gemeldet wurde. Auch in Bern ist dieses Vorgehen noch nicht bekannt, wie Deborah Zaugg, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, erklärt.

Das Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) ist ebenfalls vertraut mit der Methode, die unter dem Begriff „Fake-Sextortion“ bekannt ist. „Seit August 2022 erfassen wir dieses Phänomen und erhalten regelmäßig Meldungen darüber“, erläutert Mediensprecherin Manuela Sonderegger. Die Betrüger nutzen alte Datenabflüsse aus dem Darknet, um Adressen zu finden, die sie dann mit Google Maps-Bildern kombinieren. Der Zugriff auf die Computer der Opfer ist jedoch nur ein Bluff.

Schutzmaßnahmen und Empfehlungen

Das Bacs empfiehlt, verdächtige E-Mails zu ignorieren und keinesfalls Geld zu überweisen. Auch Anhänge in E-Mails sollten mit Vorsicht geöffnet werden. Um die eigene Datensicherheit zu überprüfen, können Betroffene auf Plattformen wie „Have I Been Pwned“ nachsehen, ob ihre Daten in einem Datenabfluss veröffentlicht wurden. Allerdings ist diese Liste nicht vollständig, da nicht alle Datenabflüsse dort verzeichnet sind.

Fachleute betonen, dass der Schutz der eigenen Daten und Privatsphäre von größter Bedeutung ist. Es ist ratsam, persönliche Informationen und Fotos nur sicher und vertrauensvoll zu teilen.

Betrügerinnen und Betrüger im Internet finden immer wieder neue Möglichkeiten, ihre Opfer zu erpressen.

Text- und Bildquelle: Roland Reitinger